Brasilien, Russland, Indien, China, Südafrika – diese fünf namengebenden Gründungstaaten wollen ihr BRICS-Bündnis stärken und erweitern. Beim Treffen im russischen Kasan in dieser Woche werden zwei Dutzend Regierungen dabei sein, die vor allem eines eint: sie gehören nicht zum Westen. Doch was möchten diese politisch und wirtschaftlich so unterschiedlichen Staaten des Globalen Südens darüber hinaus: von der schwindenden Macht des Westens profitieren, die Spielregeln einer neuen Weltordnung mitschreiben? Oder ist das lockere BRICS-Bündnis nur ein Baustein der jeweils interessengeleiteten Außenpolitik? Kann das erweiterte BRICS das Gegenstück zu G7 werden? Claus Heinrich diskutiert mit Prof. Dr. Günther Maihold – Politikwissenschaftler, FU Berlin, Lateinamerikaexperte; Prof. Dr. Eberhard Sandschneider – Politikwissenschaftler, Berlin Global Advisers, Ostasienexperte; Thomas Seibert – Journalist und Autor, Türkeiexperte
Fitness-Tracker boomen: Rund 20 Prozent der Deutschen überwachen mit Armbändern, Smartwatches und Apps ihre Blutwerte, zählen ihre Schritte oder wachen über ihren Schlaf, Tendenz steigend. Wie hilfreich und wie gesundheitsfördernd ist dieses sogenannte Self-Tracking? Überdeckt der ständige Blick auf Zahlen unsere eigene Wahrnehmung? Ist der Hang zur Selbstoptimierung vernünftig oder schiere Egozentrik? Und was passiert eigentlich mit den Daten? Bernd Lechler diskutiert mit Prof. Dr. Nikola Plohr – Mediensoziologin, Hochschule Fresenius Hamburg; Prof. Dr. Stefan Selke – Soziologe und Autor, Hochschule Furtwangen; Prof. Dr. Oliver Zöllner – Medienwissenschaftler, Hochschule der Medien Stuttgart
Von einem „Siegesplan“ spricht der ukrainische Präsident, aber nach einem Sieg der Ukraine gegen den russischen Aggressor sieht es nicht aus. Selenskyj drängt auf westliche Zusagen, aber er bekommt sie nicht, der Westen zögert, er taktiert, er vertagt. US-Präsident Biden tritt in wenigen Wochen ab, und Europa wirkt ohne den tonangebenden Verbündeten orientierungslos. Kann Selenskyjs Siegesplan unter diesen Voraussetzungen überhaupt aufgehen? Wann endet der Ukrainekrieg und zu welchen Bedingungen? Gregor Papsch diskutiert mit Helmut W. Ganser – Brigadegeneral a.D., Hamburg; Nico Lange –Sicherheitsexperte bei der Münchener Sicherheitskonferenz; Prof. em. Dr. Herfried Münkler –Politikwissenschaftler, Berlin
Jeder Tag könnte der letzte sein. Doch das wollen wir in der Regel nicht wissen. Tot sind immer nur die anderen. Dabei kann es helfen, sich rechtzeitig mit dem Lebensende und dem Sterben auseinanderzusetzen, Ängste zu bereden, Hilfe zu organisieren, den Nachlass zu ordnen. Aber wie, wenn überhaupt, geht man das an? Und welchen Sinn hat es, sich frühzeitig mit dem Tod zu befassen? Marion Theis diskutiert mit Aranja Berkmüller –Sterbebegleiterin, Café Totentanz Berlin; Dr. Melanie Pierburg – Soziologin, Universität Hildesheim; Prof. Dr. Rupert Scheule – Theologe, Universität Regensburg
Kürzere Tage, nasseres Wetter, das Leben grauer und ungemütlicher: Der Herbst ist da - und kündigt ja zudem schon den Winter an, immerhin auch mit bunten Wäldern, Erntedank, heißem Kakao. Die dritte Jahreszeit steht für Übergang und Innehalten – sowie Erkältungswellen und Sturmtiefs. Wie beeinflusst uns all dies körperlich und seelisch? Wie geht man mit Nässe und Dunkelheit am besten um? Hat sich unser Verhältnis zum Herbst im Lauf der Geschichte verändert? Und wieso sind für viele Herbst und Winter die schönste Zeit des Jahres? Bernd Lechler diskutiert mit Kathrin Graw – Meteorologin, Deutscher Wetterdienst; Ulrich Land – Journalist und Schriftsteller; Wilhelm Schmid – Philosoph
Liberal-konservativ und gegen den Euro – als die Alternative für Deutschland 2013 gegründet wurde, war die Partei im Vergleich zu heute gemäßigt. Seitdem hat sich die AfD radikalisiert, so weit, dass bald der Bundestag darüber beraten wird, ob man einen Antrag auf ein Verbot der Partei stellen soll. Aber ist die AfD tatsächlich eine Gefahr für die freiheitlich-demokratische Grundordnung? Kann man eine Partei verbieten, der im Osten zuletzt fast ein Drittel der Wähler seine Stimme gegeben hat? Und sollte ein Verbot juristisch möglich sein, wäre es politisch klug? Michael Risel diskutiert mit Dirk Laabs - Autor und Filmemacher, Albrecht von Lucke -Redakteur „Blätter für deutsche und internationale Politik“, Prof. Dr. Emanuel V. Towfigh - Rechtswissenschaftler, EBS Law School
Früher haben wir Zeitung gelesen und Landkarten entfaltet, heute tasten und wischen wir. Statt feuchtem Gras, klebriger Erde, faltiger Haut und rauem Papier berühren wir vor allem Plastik – wenn wir überhaupt noch etwas anfassen müssen, schließlich gibt es Sprachassistenten. Mit zunehmender Digitalisierung nutzt der Mensch seine Hände und damit seinen Tastsinn auf andere Art. Was macht das mit uns? Und wie gut funktioniert Fühlen in der virtuellen Welt? Marion Theis diskutiert mit Dr. Alexander Achberger - Haptik-Forscher, Universität Stuttgart, Dr. Rebecca Böhme - Neurowissenschaftlerin, Universität Linköping, Dr. Uta Wagener-Praed - Pädagogin und Psychologin, Universität Oldenburg
Die Fußgängerzone, der Marktplatz, aber auch Busse und Bahnen oder das Internet – in öffentlichen Räumen treffen sich Fremde und teilen gemeinsame Erfahrungen. Damit das funktioniert, muss die Kulisse stimmen und es braucht ein Mindestmaß an Etikette. Ungeschriebene Regeln und angepasstes Verhalten machen den öffentlichen Raum lebens- und liebenswert. Genauso können Vandalismus, Respektlosigkeit und Verwahrlosung öffentliche Räume zu No-go-Areas werden lassen. Wie klappt das Miteinander – und wie behalten öffentliche Räume ihren Charme? Thomas Ihm diskutiert mit Prof. Dr. Arnold Bartetzky - Leibniz-Institut für Geschichte und Kultur des östlichen Europas, Dr.-Ing. Moritz Maikämper - Bundesinstitut für Bau-, Stadt-, und Raumforschung (BBSR), Prof. Dr. Gesa Ziemer - HafenCity Universität Hamburg
Er bahnt sich an, entzündet sich und wenn man nicht aufpasst, ist er entbrannt: Streit kann es überall geben, unter Freunden, in der Familie, in der Politik. Doch was, wenn der Streit gar nicht mehr aufhört? Wenn er, angeheizt durch die Algorithmen sozialer Netzwerke, regelmäßig eskaliert? Wenn Populisten und andere Empörungsunternehmer gezielt nach der Polarisierung suchen statt nach dem besseren Argument? Bei vielen ist die Sehnsucht nach einer neuen, einer besseren Streitkultur groß. Doch wie streitet man richtig? Worüber lohnt es sich zu streiten? Und mit wem? Michael Risel diskutiert mit Dr. Floris Biskamp - Politikwissenschaftler, Universität Tübingen, Dr. Svenja Flaßpöhler - Chefredakteurin „Philosophie Magazin“, Prof. Dr. Bernhard Pörksen - Medienwissenschaftler, Universität Tübingen
Der Drang, sich zu Musik zu bewegen, ist angeboren. Wer ihm regelmäßig nachgibt, produziert Glückshormone und hält sich gesund, übt Konzentration und Koordination. Neue Studiendaten weisen sogar darauf hin, dass, wer tanzt, verträglicher und weniger neurotisch ist. Bis heute ist Tanzen ein wichtiger Bestandteil des sozialen und kulturellen Lebens - das zeigt auch die derzeitige Ausstellung „Tanzwelten“ in der Bundeskunsthalle Bonn.
Was macht Tanzen so magisch? Und was verrät das über uns als soziale Wesen? Marion Theis diskutiert mit Dagmar Ellen Fischer – Kulturjournalistin, Dr. Claudia Jeschke – Tanzwissenschaftlerin, David Petit – Tanzlehrer